Der:die geprüfte Bilanzbuchhalter:in zeichnet sich durch weitreichende Kenntnisse in den Bereichen Finanzen und Steuern aus und verantwortet neben der Erstellung der Jahresabschlüsse (je nach Bedarf auch Monats- bzw. Quartalsabschlüsse oder -berichte) auch deren Analyse. Er:sie unterstützt die Unternehmensleitung mithilfe der Interpretation der Abschlüsse bei relevanten Entscheidungen. Sowohl analytisches Denken als auch ein ausgeprägtes Zahlenverständnis stehen auf der Tagesordnung, ebenso wie die verständliche Kommunikation der ausgewerteten Daten gegenüber den Entscheidungsträgern im Unternehmen sowie extern.
Wofür sind Bilanzbuchhalter:innen verantwortlich?
Bilanzbuchhalter:innen sind im Unternehmen oftmals auch bereichsübergreifend tätig und dienen dem Finanzamt sowie den Steuerberater- oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaften als Absprechpartner:innen und arbeiten ihnen zu. Je nach Unternehmen werden Steuererklärungen in eigener Zuständigkeit erstellt oder weitestgehend vorbereitet. Sie erfassen mittels Interpretation des Zahlenwerks die wirtschaftliche Situation und beraten die Unternehmensleitung in wichtigen Investitions- und Kontrollentscheidungen sowie in der unternehmerischen Planung. Aber auch in der Prozessanalyse fühlen sich Bilanzbuchhalter:innen zu Hause: Sei es die Mitwirkung an der Preiskalkulation oder der Ermittlung, welche Produkte und Dienstleistungen gewinnbringend sind oder aufgrund zu erwartender Verluste eingestellt werden sollten. Entsprechende Empfehlungen geben sie an die Unternehmensleitung weiter und behalten zudem die Liquidität stets im Auge.
Für wen ist die Fortbildung interessant?
Interessant ist die Fortbildung vor allem für diejenigen, die sich im Rechnungswesen wohl fühlen, ihre Kenntnisse erweitern und mehr Verantwortung übernehmen wollen – unabhängig davon, ob auch die Führung von Personal beabsichtigt ist. Meist weisen angehende Prüflinge kaufmännische Berufsausbildungen (Industriekaufleute, etc.) vor. Ebenso möglich ist der Einstieg mit Ausbildungen im Verwaltungsbereich (z. B. Verwaltungsfachangestellte:r), im Idealfall natürlich mit Berufserfahrung im betrieblichen Rechnungswesen. Gerade die „Verwaltungsschiene“ sei deshalb erwähnt, weil die Themen Finanzen und Steuern auch im öffentlichen Dienst immer relevanter werden: vor allem bei kommunalen (Eigen-) Betrieben. Einen guten Ausgangspunkt haben selbstverständlich auch Steuerfachangestellte mit ihrer Erfahrung in der Bearbeitung von Steuerangelegenheiten.
Der Bilanzbuchhalter:innen-Abschluss ist den universitären Bachelorabschlüssen gleichwertig und entspricht dem deutschen Qualifikationsniveau 6. Seit Inkrafttreten der aktuellen Prüfungsordnung zum 24.12.2020 zeugt die zusätzliche Abschlussbezeichnung „Bachelor Professional in Bilanzbuchhaltung“ von der Gleichwertigkeit.

Was kommt nach dem Abschluss?
Einige nutzen den Abschluss zur weiteren Qualifizierung. So erweitert die Fortbildung „Geprüfte:r Bilanzbuchhalter:in International“ die Kenntnisse in der Rechnungslegung nach internationalen Vorschriften (speziell IFRS/IAS), was vor allem der Tätigkeit in Konzernen zugutekommt. Aber auch Fortbildungen (DQR 7) können in Angriff genommen werden: So seien beispielhaft Fortbildungen zum:zur Steuerberater:in, gepr. Betriebswirt:in oder auch ein Master- bzw. MBA-Studium genannt. Jeweils abhängig von den persönlichen Voraussetzungen und Vorkenntnissen. Es gibt also eine Vielzahl an Möglichkeiten und die Auswahl sollte nach den eigenen Interessen und Zielen erfolgen.
Im Übrigen sind Absolvent:innen der Bilanzbuchhalter:innen-Fortbildung vom schriftlichen Teil der Ausbildereignungsprüfung freigestellt.
